1. Wofür möchten Sie die Datenbank nutzen?
Bevor Sie sich entscheiden, welche juristische Datenbank(en) Sie in Ihrer Kanzlei nutzen wollen, sollten sie Ihre Ziele definieren: Möchten Sie Ihre bestehende Kanzleibibliothek in einigen Punkten ergänzen oder weitestgehend ersetzen? Möchten Sie auf aktuelle Rechtsprechung zugreifen? Sind Ihnen Fortbildungen und Arbeitshilfen wichtig? Je nach Anbieter können Sie einzelne Titel, Fachmodule und Rechtsprechungsmodule monatlich oder jährlich online abonnieren, aber auch Zugang auf eine umfassende Bibliothek an Fachinformationen erhalten. Manche Anbieter bieten auch Module an, die neben Literatur und Rechtsprechung Arbeitshilfen und Fortbildungen enthalten.
2. Was kennen Sie bereits?
Wahrscheinlich haben Sie bereits mit der einen oder anderen juristischen Datenbank gearbeitet. Entweder im Studium oder durch Testzugänge konnten Sie die Plattformen der verschiedenen Anbieter testen und feststellen, was Ihnen gefallen hat und welche Aspekte der verschiedenen Plattformen weniger passend für Ihre Arbeitsweise waren. Wenn Sie nur wenig Erfahrung mit juristischen Datenbanken haben, bieten die Datenbanken kostenlose Testzugänge an, in denen Sie die verschiedenen Module und Plattformen umfassend testen können.
3. Wie viele Module brauchen Sie?
Jede Kanzlei ist anders in Größe und Spezialisierung. Eine Kanzlei, die auf ein Rechtsgebiet spezialisiert ist, benötigt potenziell nur ein Modul oder zwei Module, die auf dieses einzelne Gebiet zugeschnitten sind. Hier kann es sinnvoll sein, umfassendere Module zu wählen, die mehr Inhalte zum Fachgebiet der einzelnen Berufsträger:innen enthalten. Andere Kanzleien decken eine Vielzahl an Rechtsgebieten ab. In diesem Fall ist es gegebenenfalls sinnvoller, „kleinere“ Module zu wählen, die die Standardliteratur der jeweiligen Rechtsgebiete enthalten und zu den Fachgebieten, die einen größeren Stellenwert in Ihrer Kanzlei haben, umfassendere Module zu wählen. Die Fachmodule vieler Anbieter enthalten zusätzlich zur Literatur auch relevante Rechtsprechung. Einige Datenbankanbieter bieten spezielle Module für Allgemeinanwält:innen an, die Rechtsprechung und Literatur aus mehreren Fachbereichen abdecken.
4. Wie viele Nutzer:innen benötigen Sie?
Wer Zugriff auf die Datenbanken erhalten soll, ist ebenfalls eine wichtige Frage, wenn die Entscheidung getroffen wird, juristische Datenbanken zu beziehen. Die Grundlizenzen eines Moduls umfassen üblicherweise ein bis drei Nutzer:innen. Zunächst muss also geprüft werden, wer die Zugänge erhalten soll, die in der Grundlizenz enthalten sind. Für jedes Modul können die Zugänge individuell vergeben werden, auch wenn verschiede Module bei einem einzelnen Anbieter bezogen werden. Hierbei muss beachtet werden, dass die Zugänge personalisiert vergeben werden. Daher sollte nicht die allgemeine Kanzleiadresse genutzt werden. Zudem bieten einzelne Anbieter günstigere Einzelplatzlizenzen für Einzelanwältinnen und -anwälte an.
5. Wie viel möchten Sie investieren?
Zusammen mit der Frage, wie viele Module in juristische Datenbanken für wie viele Nutzer:innen bezogen werden sollen, stellt sich die Frage, wie viel Geld hierfür aufgewendet werden soll. Dies hängt auch mit dem Stellenwert der juristischen Datenbank in Ihrer Kanzlei zusammen. Wenn Sie nur Ihre Kanzleibibliothek mit einzelnen Titeln bzw. wenigen Modulen ergänzen wollen, müssen Sie nicht viel investieren, um dieses Ziel zu erreichen. Wollen Sie allerdings den Printbezug weitgehend durch juristische Datenbanken ersetzen, ist es sinnvoll, auch höherpreisige Module zu beziehen, die eine Fülle an Inhalten zu Ihrem jeweiligen Fachgebiet enthalten.
Tipp
Gute Beratung bei der Entscheidung für die passende juristische Datenbank bieten auch Fachbuchhändler. Hier finden Sie eine Liste mit Fachbuchhändlern, die juristische Datenbanken anbieten.